Immer wieder berichten unsere Kids vom leichtfertigen Umgang mit Böllern und Raketen am Silvesterabend oder auch zu Hochzeiten. Das Bewusstsein für die lebensgefährlichen Risiken ist kaum ausgeprägt und die brenzligen Situationen werden zusätzlich dazu verwendet, andere Kinder mit „krassen“ Geschichten zu beeindrucken.
Um spielerisch die Thematik aufzuarbeiten und für die Gefahren zu sensibilisieren, haben wir über zwei Wochen ein Raketenprojekt durchgeführt. Dieses sollte nicht nur der Aufklärung dienen, sondern auch die handwerklichen Fähigkeiten unserer Kiez-KIDZ fördern. Mit dem deutschen Astronauten Alexander Gerst, der seit Anfang Juni 2018 das Kommando auf der internationalen Raumstation ISS hat und immer wieder mit atemberaubenden Bildern und tiefgründigen Gedanken aus dem All begeistert, war das Interesse natürlich sofort geweckt. Nach dem Kleben, Schneiden, Abmessen und Bohren hatte jedes Kind die Möglichkeit, seine Rakete individuell mit Farbe, Krepp-Papier und bemusterten Klebestreifen zu gestalten.
In der zweiten Woche ging es dann ans Eingemachte: Nach dem Zusammenbau der Startrampe wurde in einer Lagebesprechung mit unseren Kids gemeinsam feste Regeln für den Startvorgang erarbeitet. Dann ging es in den Tiergarten auf der Suche nach einem geeigneten Startplatz. Mit respektvollem Sicherheitsabstand und nach gemeinsamen Runterzählen wurden nach und nach die kunstvoll gestalteten Flugobjekte mit einem lauten Zischen der Raumstation ISS ein Stück näher gebracht.
Das Strahlen in den Augen der Kinder vermischt mit einem überraschten Staunen auf den Gesichtern hat uns gezeigt, dass das Projekt ein voller Erfolg war: Sicherheitsunterweisungen, Respekt und Spaß sind keine Gegensätze!